Club Tirol "hob" mit dem Schiebel CAMCOPTER® S-100 ab
Zu Besuch in der Hightech-Schmiede von Schiebel in Wr. Neustadt: Club-Tirol-Mitglieder erhielten Einblick in Produktion und Einsatz des weltweit führenden Herstellers unbemannter Hubschrauber.
Nach Startfreigabe vom Tower hebt der CAMCOPTER® S-100 ab und fliegt in einem Bogen zur nahen Straße. Als kein Auto mehr vorbeibraust, quert der Helikopter mit dem Kennzeichen OE-VXU die Fahrbahn und entschwindet in der Ferne. Mit gebanntem Blick auf den Bildschirm im Besprechungsraum verfolgen die Gäste den Flug. Am Schirm ist die Landschaft zu sehen, die der mit elektro-optischer Infrarot-Kamera, Tageslichtkamera, Transponder, GPS-Navigation bestückte, drei Meter lange Helikopter gerade überfliegt. "Der S-100 fliegt autonom, optional kann unser Operator hier am Boden aber eingreifen und das Gerät selbst steuern", erklärt Hannes Hecher, CEO bei Schiebel, begeistert.
Die kleine "Flugshow" beeindruckte sichtlich die rund 60 Mitglieder des Club Tirol bei ihrem jüngst erfolgten Besuch im Werk der "Hightech-Schmiede" Schiebel am Flugplatz in Wr. Neustadt. Hannes Hecher - als Tiroler selbst Mitglied im Businessclub - hatte dazu eingeladen. Samt exklusiver Führung durch die Produktionshallen des Weltmarktführers der unbemannten, fliegenden "Hightech-Augen". Was Club-Präsident Julian Hadschieff nach Rundgang und Flugvorführung so kommentierte: "Es ist toll zu sehen, was ein Unternehmen hier im kleinen Österreich mit heimischen Fachkräften an hochentwickelten Produkten erzeugt."
Ständige Innovationen Die 1951 in Wien gegründete Elektronikfirma Schiebel ist seit den 1980er-Jahren mit hochmodernen Minensuchgeräten international erfolgreich. 1995 begann man mit der Entwicklung eines unbemannten Helikopters. "Zu einer Zeit, als darüber noch kaum jemand nachgedacht hat", so CEO Hecher. Seit 2005 werden im Werk in Wr. Neustadt die Helikopter serienmäßig hergestellt. Jetzt in "Covid-Zeiten haben wir hier die Produktionsfläche in Wr. Neustadt ausgebaut und praktisch verdoppelt."
Laufend wird das Produkt optimiert und verbessert. Diese ständige Weiterentwicklung "macht es möglich, dass wir unsere Position als Weltmarktführer für unbemannte Helikopter auf Dauer halten können." Wie intensiv an technischen Innovationen gearbeitet wird, zeigt allein ein Blick in die seit letztem Jahr in Betrieb befindliche "3D-Druck-Halle": Hier werden verschiedene Bauteile des S-100 wie etwa die Landehalterungen in einem großen 3D-Metalldrucker erzeugt. "Diese Technologie hilft uns, Gewicht einzusparen", erklärt der zuständige Leiter. Damit werden nicht nur die Herstellungskosten gesenkt. Weniger Gewicht spart Treibstoff und bringt so mehr Flugminuten. Derzeit können die Helikopter bei einem Leergewicht von knapp über 100 kg etwa 50 kg an Nutzlast transportieren. Größere Modelle, die mit höheren Lasten fliegen können, sind in Planung.
Im Einsatz Über 400 CAMCOPTER® S-100 sind mittlerweile weltweit bei Kunden für unterschiedlichste Einsätze in Verwendung. Die unbemannten Helikopter - angetrieben von einem 50 PS Wankelmotor, mit einer Reichweite bis zu 200 Kilometer, einer Flugdauer bis zu zehn Stunden und Geschwindigkeiten von knapp 200 km/h - lassen sich mit einer Vielzahl von Messegräten und Sensoren ausrüsten. So können etwa die Abgase großer Schiffe auf dem Meer gemessen werden. Ein Einsatzbereich in Hinblick auf den Umweltschutz, der zusehends "für uns an Bedeutung gewinnt", so Hecher.
Der S-100 fliegt bei Tag und Nacht, selbst bei widrigen Wetterbedingungen. Gesteuert und navigiert wird er automatisch über zuvor einprogrammierte GPS-Wendepunkte sowie bei Bedarf "von Hand" durch einen entsprechend ausgebildeten Piloten. Im Regelfall umfasst das Betriebs-Personal drei Mann. Schiebel CAMCOPTER® S-100 überwachen etwa für die australische Navy die Küsten und unterstützen ebenso die französische Marine. CAMCOPTER® S-100 waren Teil der "Operation Mare Nostrum" und in der Ostukraine halfen sie etwa der OSZE bei der Überwachung des Waffenstillstandes.
Behördliche Genehmigung Die von den (europäischen) Luftfahrtbehörden ausgestellten Genehmigungen und Zertifikate, die zusehends die Integration unbemannter Flugobjekte in die bemannte Luftfahrt ermöglichen, lassen bei Schiebel die Erwartungen für neue Anwendungsgebiete der S-100 steigen und vielleicht bald schon erstmals österreichische Kundschaft begrüßen. "In der Land- und Forstwirtschaft gibt es großes Potenzial für uns", meint Hecher. Unbemannte Helikopter könnten auf Feldern und in Wäldern die Gesundheit der Pflanzen überwachen, ob etwa ausreichend bewässert wird oder Schädlinge zu bekämpfen sind.
Der Helikopter-Flug für das Club Tirol-Publikum wurde jedenfalls ohne Probleme am Schiebel-Werksgelände beendet. Für solch einen unbemannten Flug musste in den Anfängen noch der gesamte Betrieb des Flugplatzes Wr. Neustadt gestoppt und der Verkehr auf den angrenzenden Straßen angehalten werden. Diese Zeiten sind jedoch Dank jüngst erfolgter behördlicher Bescheinigungen für den Flugbetrieb im zivilen Luftraum im Wandel.
Mit dabei beim Betriebsbesuch waren u.a.: Club Tirol-Vizepräsidentin Renate Danler (Renate Danler Consulting) die Vorstandsmitglieder Herbert Rieser (cafe+co), Charlotte Sengthaler (e&k public relations), Martina Scheiber (HR-SCOPE) und der Young Leaders-Vertreter im Vorstand Martin Trenkwalder (Austrosoft Weiss Datenverarbeitung), Isabella Fischer (BMI), Sigrid Neureiter (Dr. Neureiter-PR), Martin Kreutner (IACA, Dean Emeritus), Reinhard Heiserer (Jugend Eine Welt), Peter Praxmarer (Ca´bea), Peter Preindl (Escrob Consulting), Mario Rohracher (GSV - Mobilität), Daniel Schiferer (ÖBB), Dominik Schrott (ASFINAG), Matthias Urrisk-Obertynsky (Imperial Tours), Norbert Wieser (UCP Chemicials), Martin Wachter (LGT Bank).