Schauspiel trifft Physik: Kristina Sprenger und Peter Zoller sind die „Tiroler des Jahres 2019“
Die eine ist weithin als die „Kitzbühel-Kieberin“ bekannt. Der andere gilt weltweit als einer der Pioniere in Sachen Quantencomputer. Beiden ist nicht nur der Geburtsort Innsbruck gemeinsam: Mit ihren (beruflichen) Spitzenleistungen haben sie international für Aufmerksamkeit gesorgt. Schauspielerin Kristina Sprenger und Quantenphysiker Peter Zoller wurden deshalb nun vom Businessclub „Club Tirol“ zur „Tirolerin und zum Tiroler des Jahres 2019“ gekürt. Die begehrte, zum neunten Mal vergeben Auszeichnung nahmen die beiden am Freitag beim traditionellen Tirol-Empfang von Tirols Landeshauptmann Günther Platter in der Wiener „Aula der Wissenschaft“ entgegen. Club Tirol Präsident Julian Hadschieff und der Landeshauptmann übergaben dabei jeweils einen von den „
Swarovski Kristallwelten“ gesponserten „Rising Star“ Award.
„Sie hat die höchste Aufklärungsrate, die die Polizei jemals geschafft hat“, scherzte eines der Jurymitglieder. Laut ihrer Laudatorin, Moderatorin und Coach Sonja Kato-Mailath-Pokorny, war von Anbeginn klar, dass Kristina ein „Bühnenstar“ werden würde: Schon als Volksschülerin habe sie jede sich bietende Gelegenheit genutzt, um auf einer Bühne zu stehen. Und schon mit 15 Jahren nahm sie professionellen Schauspielunterricht. Heute zählt Kristina Sprenger tatsächlich zu den wohl bekanntesten Schauspielrinnen Österreichs, die auch abseits der TV-Bildschirme auf eine beindruckende Vita blicken kann. Kristina Sprenger alias „Karin Kofler“ löste nicht nur in 177 Folgen Soko-Kitzbühel für ein internationales Publikum Mordrätsel auf. Sie blieb, so Kato-Mailath-Pokorny, auch stets der Theaterbühne treu. Nicht nur als Schauspielerin: Die gebürtige Tirolerin und mittlerweilige „Wohn-Niederösterreicherin“ ist auch erfolgreiche Intendantin des Stadttheaters Berndorf. „Typische Tiroler Eigenschaften wie Zuverlässigkeit zeichnen sie aus“, sagt Kato-Mailath-Pokorny. Und deshalb sei die Auszeichnung zur Tirolerin des Jahres „eigentlich schon längst überfällig“ gewesen.
Eine völlig andere Welt, nämlich jene der Quanten, beschrieb der zweite Laudator an diesem Abend, der Bayer Markus Aspelmeyer, Physikprofessor an der Uni Wien und seit Juli 2019 Direktor des Institutes für Quantenphysik und -information der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Aspelmeyer, der kurzfristig als Laudator für den erkrankten Professor Anton Zeilinger eingesprungen war, listete den über 400 Gästen in der Jesuitenhalle in der „Aula der Wissenschaften“ die wichtigsten Stationen des reichhaltigen „Wissenschafterlebens“ seines älteren Kollegen Peter Zoller auf.
Was der Theoretische Physiker Peter Zoller - unter anderem gemeinsam mit dem Experimentalphysiker Anton Zeilinger - in den vergangenen Jahrzehnten auf dem Gebiet der Quanteninformationsverarbeitung geleistet hat, lässt sich kaum in kurze Worte fassen. Aspelmeyer: „Man weiß bei ihm ja gar nicht, wo man anfangen soll, meine Mails an ihn beginnen deshalb immer mit den Worten ‚Gratuliere dir zum nächsten Preis.“ Zollers Arbeit ist auf jeden Fall mit ein Auslöser dafür, dass die österreichische Quantenphysik schon seit vielen Jahren an der Weltspitze der Forschung agiert. Und nur „weil Peter ein eigentlich bescheidener Mensch ist, konnten wir ihn trotz ständiger und vieler Rufe von Universitäten auf der ganzen Welt in Österreich, in Tirol, halten.“
Die Kraft Tirols„Die Kraft Tirols verbindet und strahlt mit unseren heurigen Preisträgern wieder weit über die Grenzen des Bundeslandes hinaus, diesmal in den Bereichen Kunst und Wissenschaft“, freute sich Julian Hadschieff, Präsident des Businessclub „Club Tirol“, über die diesjährige Juryauswahl. „Kraft ist ein grundlegender Begriff in der Physik, wo der Tiroler Peter Zoller international zu den Superstars der Quantenphysik zählt“, so Hadschieff.
Die Liste der Preise und Auszeichnungen, die Peter Zoller für seine entscheidenden Arbeiten rund um die Entwicklung von Quantencomputern, Quantensimulatoren und Quantennetzwerken schon entgegennehmen durfte, ist beeindruckend. Neben frühen Preisen wie dem Schrödinger-Preis, Max-Born-Preis, Wittgenstein-Preis sind erst heuer der chinesische Micius-Preis (vergeben zur Förderung herausragender anwendungsoffener Forschung in der Quantenphysik) sowie der renommierte kanadische John-Stewart-Bell-Preis. Der 67-jährige verheiratete Vater dreier Kinder - seit 1994 Professor für Physik am Institut für Theoretische Physik an der Uni Innsbruck sowie seit 2003 Wissenschaftlicher Direktor am Innsbrucker Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichische Akademie der Wissenschaften - ist auch Mitglied vieler internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften und Gremien. Wie zB. als Beirat des Physics Frontier Center, Joint Quantum Institute, Maryland, USA, sowie dem Physics Frontier Center, JILA, der Universität Colorado (jüngst erhielt er die Ehrendoktorwürde der University of Colorado Boulder), als Auswärtiges Mitglied des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik, Garching.
„Kraft ist auch eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Intendanz einer Theaterbühne sowie das publikumswirksame Lösen kniffliger Kriminalfälle in den Tiroler Bergen – wie uns das die Innsbruckerin Kristina Sprenger beeindruckend bewiesen hat“, so Hadschieff über die „Tirolerin des Jahres“. Die 43-jährige Mutter einer Tochter, die auch in diversen Rollen in „Landkrimis“ und „Tatort“ sowie diversen Kinoproduktionen zu sehen war, durfte sich ebenfalls schon über viele Auszeichnungen freuen wie die „Romy“, den „Cine Tirol Award“ oder das Ehrenzeichen in Gold der Stadt Kitzbühel.
Verbunden mit HeimatlandNach der Übergabe des „Rising Star“ Awards der Swarovski Kristallwelten durch Präsident Hadschieff und Landeshauptmann Günther Platter an die beiden Ausgezeichneten teilten diese ihre Freude mit den Gästen. Kristina Sprenger: „Die Auszeichnung ´Tirolerin des Jahres´ freut mich ganz besonders und ist eine große Ehre für mich, da ich mich immer sehr mit meinem Heimatland verbunden gefühlt habe. In meinem Herz steht Tirol für Tradition und Identität, aber auch für Respekt und Offenheit und das alles gepaart mit sehr viel Leidenschaft! Ich bin keine stolze, aber eine leidenschaftliche Tirolerin.“
Auch für Peter Zoller ist die Auszeichnung etwas Besonderes: "In der eigenen Heimat ausgezeichnet zu werden, freut mich ungemein und ist etwas Besonderes. Ich sehe diese Auszeichnung vor allem auch als eine Anerkennung der Quantenphysik in Tirol und der Sichtbarkeit, die die Quantenphysik als Team mit vielen Kollegen und Kolleginnen über alle Generationen hinweg international erreicht hat.“
Gebündelte Kräfte„Wo immer viele Tirolerinnen und Tiroler zusammenkommen, ist die Kraft Tirols spürbar. Unser Land hat sich nicht nur als Sport- und Urlaubsregion Nr. 1 der Alpen weltweit positioniert, sondern mit vielen Spitzenleistungen aus unterschiedlichsten Bereichen. Die heurige Auswahl der Tirolerin des Jahres und des Tirolers des Jahres zeigt, wie vielfältig unser Land ist“, ließ Landeshauptmann Platter wissen. Ganz nach dem Motto des diesjährigen, von Land Tirol und Lebensraum Tirol Holding ausgerichteten Empfangs: „Spüre, Erlebe die Kraft Tirols“.
Diese Kraft sei an Abenden wie diesen, besonders in Wien, besonders spürbar: „Tirol ist mehr als Natur, Tradition und Tourismus. Wir sind auch ein starker Wissenschafts-, Wirtschafts- und Kulturstandort, der international geschätzt wird.“ Dass Kräfte gebündelt werden, ist dem Landeshauptmann ein besonderes Anliegen: „Denn wir haben viele Stärken.“ Tirol sei ein weltoffenes Land, das zugleich auf Traditionen setze: „Tradition und Moderne sind kein Gegensatz.“
Unter den zahlreich erschienen prominenten Gästen in der "Aula der Wissenschaften" wurden unter anderem gesehen:Felix Mitterer (Tiroler des Jahres 2018), Bundesministerin Maria Patek, Bundesministerin a.D. Margarete Schramböck, LHStv Josef Geisler, Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, LH-Vize Ingrid Felipe, Landesrätin Gabriele Fischer, WKO-Vizepräsidentin Martha Schultz (Tirolerin des Jahres 2018), Nationalratsabgeordneter Franz Hörl, Bundeskriminalamts-Direktor Franz Lang, Tirols Landespolizeidirektor Helmut Tomac, Nationalratspräsident a.D. Andreas Khol, Honorarkonsulat der Rep. Mazedonien, Wilhelm Rieder,
die CLUB TIROL-Vorstandsmitglieder Charlotte Sengthaler (e&k public relations), Peter Kunz (Kunz Wallentin RAE), Lydia Ninz (Ajour) und Club Tirol Vizepräsidentin Renate Danler (Renate Danler Consulting), HYPO Tirol Bank - Vorstand Mag. Johannes Haid, Christian Jäger (Hypo Tirol Bank), Anton Luchner (SOBI), Klaus Ortner (IGO Industries), Josef Ebenbichler (Schönbrunnerbad), Alois Kroiss (PremiQaMed), Meinrad Knapp (ATV), Alexandra Wachter (Puls 4), Gernot Maurer (Constantin Film), Marcus Schulz (Deltacon) , Franz Lechner (Herzregion), Manfred Majorkovits (Pentalog), Peter Praxmarer (Ca'bea), Herbert Rieser (café+co), Herbert Strobl (coaching & consulting), Mathias Vogl (BMI), Christoph Wörgötter (D-Seven Werbeagentur) u.v.m.
Liste der bisherigen Preisträger
Die Auszeichnung "TirolerIn des Jahres" wurde bereits zum neunten Mal vergeben. Bisherige Preisträger: Unternehmerin Martha Schulz und Autor Felix Mitterer (2018), Bundesministerin Margarete Schramböck und Schauspieler Tobias Moretti (2017), WU-Rektorin Univ. Prof. DI Dr. Edeltraud Hanappi-Egger und Ex-Slalom-As sowie Unternehmer Klaus Heidegger (2016), das Eurovisions-Songcontest-Moderatoren-Trio Mirjam Weichselbraun, Alice Tumler und Andi Knoll (2015), Dr. Hans Peter Haselsteiner (2014), Vienna City Marathon-Chef Wolfgang Konrad (2013), Nationalökonom Univ. Prof. Dr. Christian Keuschnigg (2012), Künstlerin Univ. Prof. Mag. Eva Schlegel und Immobilien-Magnat René Benko (2011).
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