Premierenfeier für die neue Veranstaltungsreihe „Tiroler Autoren lesen aus ihren Werken“ im Wiener Cafè Museum! Club Tirol Vorstandsmitglied Charlotte Sengthaler präsentierte zum Start zwei Autoren mit Tiroler Wurzeln, deren Werke nicht unterschiedlicher sein können: Intendant, Schauspieler und Sänger Adi Hirschal erzählte aus seinem spannenden Leben vom Tiroler Kinderheim bis an die Seite prominenter Künstler und Stars, aus seiner Autobiographie „Da stimmt was nicht“. PR-Expertin und Autorin Sigrid Neureiter spannte den Bogen der Phantasie von ihren Südtirol-Krimis bis zum soeben erschienenen Sammelband „Schaurige Orte in Südtirol“.
Ja, es stimmt: Adi Hirschal, dessen Wiener Strizzilieder noch in den Ohren seiner Fans klingen, ist in Innsbruck geboren.
Was nicht stimmt, ist der Name, den ihm seine Eltern 1948 – kurz nach Kriegsende - gegeben haben: Adolf. Und nur einmal konnte er darüber schmunzeln: Bei einem Südtirol-Urlaub mit seiner Frau Ela, als er plötzlich das bei Kindern beliebte „Dolfi-Land“ im Grödnertal entdeckte.
Sprechen lernte der kleine „Dolfi“ in einem Kinderheim in Thiersee. Nicht – wie man meinen könnte, breiten Tiroler Dialekt. Nein, feinstes Hannoveraner Deutsch! So legte seine Hannoveranische Kinderschwester in Tirol wohl unbewusst den Grundstein für seine spätere Karriere als Schauspieler, Sänger, Kabarettist, Regisseur, Intendant und nun auch als Autor. Der eigenwillige, mehrfach ausgezeichnete Professor schaut auf ein bewegtes Künstlerleben zurück - unter anderem Langzeit-Intendant des Laxenburger Kultursommers, 6 Jahre Intendant des Theatersommers Haag, 18 Jahre Intendant des Wiener Lustspielhauses etc. In seinem kurzweiligen Buch beleuchtet er ausdrucksstark vor allem die wesentlichen Begegnungen und lebensentscheidenden Moment. Damit begeisterte er jetzt auch seine Tiroler Fans.
Sein Resümee aus 74 Jahren: „In Innsbruck geboren, in Linz aufgewachsen, in und an Wien verloren gegangen liege ich ausgestreckt auf dem Westöstlichen Divan, den Kopf in den Bergen, die Füße im Wasser.“ Und damit ist wohl der Neusiedlersee gemeint, wo er und seine Frau sich niedergelassen haben. Dort entsteht möglicherweise auch bald ein zweites Hirschal-Buch. Kein Wunder auch, dass das „Wiener Lustspielhaus“ im Burgenland mit Freude aufgenommen wurde, nachdem Wien kürzlich das Engagement beendet hat.
Mit filmreifen Südtiroler Dialekt-Dialogen
überraschte Sigrid Neureiter, die erfolgreiche, immer perfekte PR-Expertin, ihr Tiroler Publikum. Die Tochter einer Innsbruckerin und eines Meraners wuchs in Salzburg auf, verbrachte aber viel Zeit bei ihren Großeltern in Tirol. Dass sie zum Abschluss ihres Germanistikstudiums ihre Dissertation über mittelalterliche Dichtersänger schrieb, kam ihr schließlich auch in ihrem 2010 begonnenen Doppelleben als Krimi-Autorin zugute. Ihre Krimis erwecken einmal mehr Geschichte und Sagen aus Südtirol zum Leben, zeichnen berühmte Orte vor dem geistigen Auge bis ins kleinste Detail. Immer wieder erscheint die Erzählung dem Zuhörer zunächst vertraut, um schließlich wieder von neuem überrascht zu werden. Der Spannungsbogen ihrer Geschichten reißt nie. Kein Wunder, dass mittlerweile bereits drei ihrer Südtirol-Krimis im Gmeiner Verlag erschienen sind unter den Titeln: „Burgfrieden“, „Kurschattenerbe“ und „Dolomitenrot“. Zuletzt wurde sie auch eingeladen, die unheimliche Geschichte „Hexenjagd mit Schuss“ zum Sammelband „Schaurige Orte in Südtirol“ beizusteuern. Den Besuchern gefiel die kurzweilige Lesung. Und vor allem die Nordtiroler Fans erwarten mit Spannung die nächste unheimliche Geschichte, die erstmals in Nordtirol spielt, in der mittelalterlichen Stadt Hall.
Darauf freut sich auch der Tiroler Buchhändler Stefan Ortner aus Innsbruck, der in der Tigergasse in Wien Josefstadt eine kleine, feine Buchhandlung betreibt und für den Büchertisch des Abends sorgte.